Unsere Vision war die Entwicklung formaldehydfreier und ansonsten auch möglichst naturnahe Bindemittelsysteme für cellulosehaltige Materialien. Diese neue Bindemittelgeneration sollte zudem nicht nur sämtliche gesetzlichen Vorgaben im Produktions und Arbeitsschutz und in den Bereichen des Umwelt- und des Immissionsschutzes erfüllen, sondern diese Vorgaben durch die Vermeidung toxischer Inhaltsstoffe ergänzen.
Insofern war die Auswahl sämtlicher Harz- und Bindemittelkomponenten natürlich vornehmlich fokussiert auf die Bereiche der nachwachsenden und natürlichen Rohstoffe, allerdings mit der Möglichkeit, das zudem auch ganz bestimmte Recyclingmaterialien und unkritische Industrieabfälle anteilig Verwendung finden können.
Ein weiterer Schwerpunkt der Vision bestand darin, für die Produktion dieser Bindemittelsysteme einen möglichst geringen sog. "biologischen Fußabdruck" erreichen zu wollen, quasi als "must have", angesichts der jährlich weltweit produzierten Mengen an cellulosebasierten Materialien und daraus abgeleiteten Verbundsysteme. Insofern sollte sich der Herstellprozess möglichst auf energieschonende Verfahren, wie das reine Mischen dieser Materialien, beschränken. Daraus resultiert, für die gesamte Produktionskette, eine sehr geringe CO2-Emission.
Die in den Hochleistungsanlagen der Holzwerkstoffindustrie üblichen, äußerst kurzen Press- bzw. Taktzeiten, stellten überdies noch eine besondere Herausforderung für das Vorhaben dar. Das neue Bindemittelsystem mußte somit, im Gegensatz zu den bislang bekannten ökologischen Ansätzen dieser Art, eine mit den am Markt etablierten UF / MUF - Harzen vergleichbare Reaktivität aufweisen, um dem absolut notwendigen Anspruch auf Wirtschaftlichkeit gerecht werden zu können.
Nach ca. 4 Jahren Entwicklungszeit ist es uns gelungen, ein thermobondierendes polykondensiertes Hydroxyaldehyd-Harz zu entwickeln , welches genau die obigen Herausforderungen erfüllt.
Unser Konzept ist für die Holzwerkstoffindustrie, die an ihren Standorten pro Tag große Mengen an Bindemittel benötigt, wirtschaftlich äußerst interessant. Die Kunden werden in die Lage versetzt, sich das für Ihre spezifische Anwendung benötigte Bindemittelsystem selbst zu mischen und die dafür benötigten Materialien selbst einzukaufen.
Ein weiterer wichtiger und wirtschaftlich bedeutsamer Vorteil unseres Konzeptes ist darin begründet, dass nicht, wie normal üblich große Mengen an Wasser, in Form von "Lösemittel für den Leim" mittels LKW zur Produktionsstätte transportiert werden muss. Gemäß unserem Konzept werden nur die Feststoffe bzw. Konzentrate transportiert und vor Ort, laut der SESTEC© Rezeptur, zugemischt.